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Die Rückkehr der Friedenskonferenz

Die Rückkehr der Friedenskonferenz

Die dritte Für-den-Frieden-Konferenz wird Ende Oktober nahe München stattfinden. Im Manova-Interview schildert Initiator Erich Hambach, warum es in Deutschland derzeit fast unmöglich ist, ein derartiges Event auszutragen.

Nicolas Riedl: Sie waren in der Vergangenheit sehr umtriebig in Ihrem Engagement für den Frieden; 2019 und 2021 haben Sie bereits mit Ihrem Verein, dem Hambacher Kulturförderverein e. V., dessen Erster Vorstand Sie sind, zwei Für-den-Frieden-Konferenzen organisiert und moderiert, ebenso die insgesamt sechs MENSCHEN-MACHEN-MUT-„Versammlungen“ im Lockdownwinter 2020/21. Hernach geriet nicht nur Deutschland, sondern auch die gesamte restliche Welt noch weiter ins Chaos — Ukrainekrieg, Massenimpfungen, Inflation und so weiter. Da Ihre Veranstaltungen auch immer darauf angelegt waren, den Menschen Mut zu machen, frage ich Sie mal ganz provokativ: Was genau haben diese Veranstaltungen gebracht?

Erich Hambach: Im Grunde genommen begann das Engagement meines Vereins für den Frieden nicht erst bei der ersten Für-den-Frieden-Konferenz im Winter 2019. Wir haben bereits 2016 eine weltweite Bewegung initiiert, bei der Menschen synchron eine bestimmte Strecke für den Frieden gepilgert sind. Mir ist mit der Zeit klar geworden, dass die Außenwelt mit ihren Konflikten und Kriegen ein kollektiver Spiegel unseres Inneren ist. In den letzten Jahren ist das Thema Krieg in Europa immer weiter in unseren Fokus gerückt, und je mehr sich das Ganze intensiviert hat, desto weniger opportun wurde es hierzulande, sich für den Frieden einzusetzen. Entsprechend wurden uns immer größere Steine in den Weg gelegt.

Auf Ihre Frage, was das alles gebracht haben soll: Nach der letzten Für-den-Frieden-Konferenz 2021 bin ich nicht untätig geblieben, sondern habe abseits der öffentlichen Wahrnehmung an zahlreichen Projekten mitgewirkt und Veranstaltungen, Vorträge et cetera organisiert. Ohne die Menschen, die ich in dieser Zeit kennengelernt habe, wäre das nicht denkbar gewesen. Die positiven „Ergebnisse“ der geschätzten 200 Veranstaltungen, welche ich mit unserem Verein seit 2016 organisiert habe, sind ja daran zu erkennen, dass sich bei jeder Veranstaltung die Menschen vernetzen und vor allem im analogen Bereich aktiv ins TUN kommen. Jedesmal sind dabei eine oder mehrere Initiativen im Nachgang entstanden. Fast alle sind nach wie vor am Wirken.

Was wurde aus dem Projekt „Menschen machen Mut“? Warum fanden nach April 2021 keine Versammlungen mehr statt?

Die Veranstaltungen von „Menschen machen Mut“ und die dabei produzierten Sendungen wurden ja von unserem Verein getragen. Die Idee dazu ist im Sommer 2020 bei einem Friedensfest unseres Vereins entstanden und stammt von Moni Motzko, Bernd Felsner und mir. Konkretisiert haben sich die Pläne dazu dann kurz darauf bei einem erstmaligen Meeting des Organisationsteams. Peter Herrmann war mit mir neben vier weiteren Menschen von Anfang an dabei. Zusammen waren wir für die Umsetzung verantwortlich, es ging nur im Team, und da waren wir zu sechst. Natürlich gab es noch weitere helfende Hände im Hintergrund.

Aber um es kurz zu machen: Einem dieser sechs Menschen war am Ende in erster Linie daran gelegen, dieses Format zu einer riesengroßen und kommerziell entsprechend erfolgreichen Sendung auszuweiten und damit ordentlich Geld zu verdienen. Dieser Mensch, ich nenne seinen Namen nicht, hat organisatorisch sehr viel geleistet, wir haben ihm viel zu verdanken, doch das ganze Format allein zum Zweck des Profit-Schlagens zu produzieren war weder in meinem noch im Sinn der anderen Teammitglieder. Uns ging es um die Sache, und wir waren froh, wenn wir die Sendungen kostendeckend über die Bühne gebracht hatten. Zusätzlich wurde das Team durch dessen Wunsch, neben der TV-Talk-Sendung noch weitere Sendungsformate zu produzieren, überfordert, das konnten wir ehrenamtlich nicht leisten.

Es gelang uns nicht, diesen Konflikt zu lösen. Im Mai 2021 hätte die siebte Menschen-machen-Mut-Versammlung stattfinden sollen, wozu es bekanntermaßen nie kam. Der genannte Mensch aus unserem Team hatte die Seite unseres Ticketshops programmiert. Nachdem es uns, wie gesagt, nicht gelang, unsere Differenzen aus der Welt zu schaffen, stellte er wenige Tage vor Veranstaltungsbeginn kurzerhand die Seite des Shops offline, verhinderte die vereinbarten Werbemaßnahmen, und so waren wir folglich außerstande, die Versammlung und die Sendung auszutragen. Bezogen auf den dadurch bedingten Ausfall der siebten Sendung könnte man durchaus von Sabotage sprechen.

Damals wunderten sich natürlich sehr viele Menschen, warum es denn nicht weitergeht. Wir haben sehr viele Zuschriften erhalten; viele warteten sehnsüchtig auf die nächste Versammlung, was ich sehr herzergreifend fand. Aus den vorgenannten Gründen waren wir aber gezwungen, eine Pause einzulegen. Aber Aufgeben ist für mich bekanntlich keine Option, und so habe ich in 2023 gemeinsam mit Peter Herrmann im Rahmen des Projekts bereits zwei Events veranstaltet, zum einen mit Dr. Matthias Burchardt, dem bekannten Philosophen aus Köln, zum anderen mit Raymond Unger, Künstler und Bestsellerautor. Das dritte steht kurz bevor. Nur eine Woche vor der dritten Für-den-Frieden-Konferenz, nämlich am 22. Oktober 2023 im Rosenheimer KuKo, veranstaltet unser Verein einen einzigartigen Satiregipfel mit Lisa Fitz, Uwe Steimle, Marco Rima, Ludger K. und Toni Bartl mit dem Motto: „SPITZE ZUNGEN, ist Satire noch erlaubt?“. Da gibt es übrigens noch Karten. Auch das eine Veranstaltung, sicherlich einzigartig im D-A-CH-Raum.

Das Problem mit internen Zerwürfnissen, Intrigen sowie dem Auftauchen von „undurchschaubaren“ Personen, all das zieht sich ja bei vielen „oppositionellen“ Organisationen wie ein roter Faden durch die Geschichte. Können Sie sich vorstellen, dass dieser Mensch aus dem Team gezielt als Maulwurf in das Projekt eingeschleust worden war?

Der betreffende Mensch kam gleich zu Anfang über einen Kontakt zu uns und war überaus engagiert. Um in dieser schwierigen Zeit handlungsfähig zu sein, mussten wir den Menschen zunächst einen gewissen Vertrauensvorschuss entgegenbringen, was ich eigentlich immer mache, denn schließlich ist Vertrauen immer der Anfang von allem. Andernfalls wären wir nie vorangekommen. Allein diese Euphorie und der Enthusiasmus haben es erst ermöglicht, dass wir die Veranstaltungen realisieren konnten. Das birgt natürlich immer gewisse Risiken. Ob es sich in diesem Fall um einen „Maulwurf“ handelte, kann ich weder bestätigen noch ausschließen.

Nun findet Ende Oktober die dritte Für-den-Frieden-Konferenz statt. Warum erst jetzt? Wäre eine solche Konferenz letztes Jahr, 2022, nicht dringender denn je gewesen? Durch die damals kaum noch vorhandenen Corona-Restriktionen wäre dies doch so leicht wie schon lange nicht mehr gewesen?

In den Zeiten, in welchen wir nun leben, ist eine solche Konferenz wohl stets dringend. Viele Menschen hierzulande können sich aber oft nicht vorstellen, welche Steine einem in den Weg gelegt werden, setzt man sich in Deutschland für den Frieden ein.

Schon zu Zeiten von „Menschen machen Mut“ wurde uns übel mitgespielt, als uns beispielsweise nach der zweiten Sendung die Bank das Konto kündigte.

2022 wäre durchaus der ideale Zeitpunkt für eine solche Friedenskonferenz gewesen. Jedoch hatten wir im Vorjahr noch erhebliche Planungsunsicherheiten im Bezug auf Corona. Wir wussten ja nicht, wie es mit den Maßnahmen weitergehen würde und wie viele Gäste wir entsprechend einplanen können, was sich als variable Teilnehmerzahl so oder so auf die Kostenkalkulation auswirkt. Schließlich bescherten uns diverse COVID-Auflagen zur Konferenz in 2021 einen Verlust von rund 20.000 Euro.

Und die ganz große Frage war die eines Austragungsortes: Wo sollte die Konferenz stattfinden? Die Suche nach einer entsprechenden Location, die uns rechtsverbindlich, das heißt vertraglich, die Austragung zusichert, sollte sich als Odyssee herausstellen. Zuerst fragte ich beim Deutschen Theater an — ich erwähne hier den Namen ganz bewusst — und erhielt zunächst eine Zusage.

Allerdings zierte sich das Deutsche Theater, mir einen Vertrag zu schicken. In diesem Zusammenhang muss man wissen, dass solche Lokalitäten gesetzlich verpflichtet sind, ihre Räumlichkeiten zu vermieten, so der betreffende Termin frei ist (Kontrahierungszwang). Hierzu gibt es auch zahlreiche Urteile, auf die man sich stützen kann. Jedoch war ich mir auch im Klaren darüber, dass ich nun gar nicht erst damit anfangen brauchte, den Rechtsweg zu gehen, um einen Vertragsschluss zu erzwingen. Vor Gericht mag ich zwar Recht bekommen — bis dahin ist es dann allerdings zu spät. Da brächte mir das gewonnene Urteil herzlich wenig.

Nachdem uns das Deutsche Theater mit fadenscheinige Begründung absagte, suchten wir weiter. Erst im März 2023 wurden wir wieder fündig. Mit dem Show Palast in München, der Brose Arena in Bamberg und dem neu errichteten Zentrum für Visionen bei Salzburg machten wir dann nacheinander leider ähnliche Erfahrungen. Letztere teilten mir mit, sie hätten Angst vor schlechter Presse in ihren Anfangstagen nach der Gründung.

Es ist unbeschreiblich, wie schwer es als friedensstiftender Veranstalter in Deutschland des Jahres 2023 ist, eine Lokalität für eine Friedenskonferenz zu finden. Würde es sich um eine rüstungsfreundliche Veranstaltung handeln, würden wir vermutlich mit Angeboten regelrecht überhäuft werden.

Langsam wurde die Zeit richtig knapp. Bis zum Konferenzbeginn waren es weniger als zwei Monate, und wir hatten immer noch keine Location. Durch einen guten Tipp aus unserem Netzwerk kamen wir zu einer Location in Wasserburg bei München. Die Betreiber erwiesen sich als interessiert und entspannt. Ich erhielt zeitnah einen unterschriftsreifen Vertrag, der alle Referenten namentlich fixierte und von mir nur noch gezeichnet werden musste. Damit stand nun fest, die Konferenz kann stattfinden.

Auf der Booking-Seite steht, dass die genaue Adresse erst zwei Tage vor Konferenzbeginn bekannt gegeben wird. Ist das eine Sicherheitsmaßnahme, weil Sie Angriffe von einschlägigen Gruppierungen befürchten, die kein Interesse am Frieden haben?

Das spielt in die Entscheidung mit rein. Ich erinnere daran, dass wir in der Nacht vor der zweiten Menschen-machen-Mut-Versammlung einen Farbanschlag der „Antifa“ auf unsere Location hatten, und auch bei der zweiten Für-den-Frieden-Konferenz im Sommer 2021 wurde in den lokalen Leitmedien eine aufwieglerische Stimmung gegen uns geschürt. Das blieb zum Glück folgenlos.

Wir haben uns vor diesem Hintergrund entschieden, den Veranstaltungsort erst 48 Stunden vor Beginn den Teilnehmern per Mail mitzuteilen. So entsteht im Vorfeld kein unnötiger medialer beziehungsweise (lokal)politischer Druck, den es gegebenenfalls geben würde, wäre der Austragungsort schon lange vorher bekannt. Heutzutage ist es oft ratsam, den „Weg des Wassers“ zu wählen.

Was genau erhoffen Sie sich von der Für-den-Frieden-Konferenz? Was können die Besucher dort für sich mitnehmen?

Das ist eine sehr zentrale Frage bei diesen Veranstaltungen — was passiert denn hinterher? Wir wollen bei dieser Konferenz die Menschen so für den Frieden begeistern und es ihnen bewusst machen, dass sie selbst, jeder Einzelne, im alltäglichen, unmittelbaren Umfeld etwas für den Frieden tun können. Und während der Veranstaltung selbst wollen wir ein Feld kreieren dergestalt, dass an einem Ort rund 1.200 Menschen gleichzeitig ihre Energie auf den Frieden richten. Die anwesenden Referentinnen und Referenten sind hierfür — gerade in dieser wirklich einzigartigen Konstellation — wahrlich Inspirationsgeber. All das zusammengenommen kann eine ungeahnte Wirkung entfalten, wenn das Feld mit all diesen Information gespeist wird.

Wie wird es nach der dritten Für-den-Frieden-Konferenz weitergehen? Welche Veranstaltungen wird Ihr Verein im Nachgang organisieren und wann austragen?

Das nächste Jahr steht für mich unter einem besonderen Stern, da ich mein zweites Buch fertigstellen werde. Darin erzähle ich die Geschichte der Menschheit rückblickend aus dem Jahr 2040 und beschreibe, wie wir das Ruder in dieser Zeitspanne am Ende doch noch herumreißen und die Geschicke der Menschheit in friedliche Bahnen lenken konnten. Auch zeige ich darin, wie die Pläne von Schwab, Gates und Co. scheitern, weil das finstere Ansinnen irgendwann so offenkundig ist.

Wir Menschen benötigen positive, mutmachende Visionen. Eine solche erbauliche Beihilfe möchte ich mit meinem Buch liefern. Die Kernidee ist dem Transformationsprozess der Raupe zum Schmetterling nachempfunden.

Im Kokon der Raupe entwickeln sich erst wenige und dann immer mehr Imagozellen, die irgendwann zur Sprengung des Panzers führen und ihn den schönen Schmetterling gebären lassen.

Neben Fortbildungen zu den Themen „Vermögenssicherung“ oder „Steuerfrei leben“, die ich anbiete, werde ich auch weiterhin Vortragstourneen bekannter Persönlichkeiten organisieren, das geht nach der Konferenz nahtlos weiter. Aber auch in 2024 werden dabei mindestens 20.000 Besucher anwesend sein. Ob es schon nächstes Jahr erneut eine Friedenskonferenz geben wird, kann ich noch nicht verbindlich sagen. Es scheint mir eine gute Idee zu sein, sich in der heutigen Zeit flexibel aufzustellen. Wir sind ja ein kleines, bewegliches „Schnellboot“, mal spontan oder eben auch langfristig orientiert. Als Friedensaktivist braucht man in diesen Zeiten einen langen Atem.

Vielen Dank für das Gespräch. Wir sehen uns auf der Konferenz.



Die Tickets für die dritte „Für-den-Frieden-Konferenz“ sind hier erhältlich. Manova wird als Medienpartner von der Konferenz berichten.


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